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Projektablauf

Allgemeiner Projektablauf

Die Gemeinden beantragen beim betreffenden zapatistischen »Rat der Guten Regierung« ein Wasserprojekt. Der Rat teilt – nach Entscheidung über die Dringlichkeit – unserer Partnerorganisation CATAS (Colectivo Autónomo de Tecnología Apropiada Solidaria – Autonomes Kollektiv für Solidarische Angepasste Technik) mit, in welchem Dorf gearbeitet wird.

CATAS macht zunächst eine Studie und berechnet die verschiedenen realisierbaren Möglichkeiten, die der Gemeinde dann vorgestellt werden.
Gemeinsam wird das Projekt dann umgesetzt, CATAS stellt Material und technische Anleitung, die BewohnerInnen arbeiten mit.

Eine von den GemeindebewohnerInnen bestimmte »Wasserkommission« wird angelernt und kann sich nach Abschluss des Projektes selbst um Wartung des Systems und eventuelle Reparaturarbeiten kümmern.

Projektbeispiel

KOSTENVORANSCHLAG FÜR EIN TRINKWASSERSYSTEM

TRINKWASSERPROJEKT
CHIAPAS, MEXIKO

KIPTIK
MÄRZ 2005

KIPTIK bedeutet»Kraft« in Tzeltal, der Sprache der größten indigenen Gruppe von Chiapas. Wir sind eine Soligruppe mit Sitz im UK und fördern die Infrastruktur, Gesundheit, Medien und Kunstprojekte in den autonomen Zapatista-Bezirke im Osten von Chiapas, Mexiko. KIPTIK wurde im Mai 2000 gegründet und hat seither (unter anderem) die Gemeinden beim Bau ihrer eigenen Trinkwassersysteme, der Ausstattung ihrer eigenen Kliniken mit Solarkraft und dem Malen ihrer eigenen Wandbilder unterstützt.
Kontakt:
KIPTIK, c/o Chiapaslink PO Box 79, 82 Colston Street,
Bristol BS1 5BB, UK

Unsere Webseite: http://www.kiptik.org/
Kontakt per E-Mail: email hidden; JavaScript is required

Zusammenfassung des Projektvorschlags

Kiptik hilft weiter dabei, Trinkwassersysteme in den autonomen indigenen Gemeinden von Chiapas zu finanzieren und zu bauen. Nachdem wir nun seit 5 Jahren in der Region arbeiten, werden wir um immer mehr Unterstützung bei Wassersystemen gebeten. Im Jahr 2004 haben wir insgesamt € 11,300 für Trinkwassersysteme beschafft. Damit wurden 7 Wassersysteme gebaut, die von mehr als 120 Familien genutzt werden.

Für 2005 wurden wir um Hilfe beim Bau eines Wassersystems in der Gemeinde X. gebeten (der genaue Name des Dorfes kann aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht werden). Kiptik hat bereits 30% des für das Projekt benötigten Geldes aufgetrieben. Das System wird über 100 Familien zugutekommen, die derzeit ihr Wasser von einem Behelfssystem beziehen, das oft nicht funktioniert, sowie aus verschmutzten Flüssen und Tümpeln.

Trinkwassersystem:

− Gesamtkosten: € 10,655 (100%)

Vorgeschlagener Zeitrahmen:

− Entwurf: April 2005
− Bauzeit: August-September 2005

Projektbeschreibung

X. ist eine Gemeinde im Osten von Chiapas, wo seit 1995 über 100 Familien (Tzeltales und Tzotziles) leben. Von Anfang an zogen sie ihr Trinkwasser aus einem System, das zur Wasserversorgung der nächstgelegenen Stadt gehört. Saboteure schneiden sie regelmäßig von diesem System ab und die Familien sind gezwungen, Wasser aus dem nahegelegenen Fluss zu holen, der durch Tierkot verschmutzt ist. So leiden die Dorfbewohner häufig unter Durchfall, die Kindersterblichkeit ist sehr hoch. 2,5 Kilometer vom Dorf entfernt befindet sich eine Quelle, die das ganze Jahr hindurch einen stetigen und adäquaten Wasserfluss garantiert und ein Gravitationswassersystem ermöglicht.

Die Kosten für das System belaufen sich auf €10,655. Hier eine Aufstellung des Projektbudgets:

− 35 Rollen Plastikrohr 38mm: € 2,900
− 25 Rollen Plastikrohr 18mm: € 1920
− 154 Wasserhähne/Ständer: € 1200
− Galvanisierte Metallrohre: € 720
− Ventile: € 380
− Verbindungsstücke/Schraubschellen/T-Verbindungsstücke und Kniestücke: € 735
− 84 Säcke Zement: € 480
− 12 Kubikmeter Kies: € 420
− 40 Meter Drahtgeflecht: € 185
− 4 Rollen Hasengitter: € 280
− Nägel: € 45
− Werkzeuge (Spaten, Mauerkellen, Nivellierinstrumente etc): € 520
− Transport: € 420
− Essen: € 150
− Lehrmaterial, Dokumentation & Nachbereitung: € 300

GESAMT: € 10,655

Das System wird in 3 Phasen gebaut und innerhalb von 3 Monaten abgeschlossen sein.

Phase 1:

Wir beginnen mit dem Bau eines gegossenen Ferrozement-Sammeltanks mit einem Fassungsvermögen von 1500 Litern an der Quelle. Hier wird das Quellwasser in einem festen 38-Millimeter-PVC-Rohr bergab geleitet. Ein Druckbrechungstank wird in die Hauptlinie integriert, um dem Wasser wieder unter atmosphärischen Druck zu bringen, bevor es im Aufbewahrungstank ankommt. Von der Quelle bis zum Aufbewahrungstank ist es ein Höhenunterschied von 198 Metern. Um das Rohr zu schützen, wird es in 60 Zentimeter Tiefe verlegt. Den Graben dafür werden die Bewohner der Gemeinde mit 250 Mitarbeitern in zwei Tagen ausheben.

Phase 2:

Nun wird ein Ferrozement-Aufbewahrungstank mit einem Fassungsvermögen von 20,000 Litern aus Drahtgeflecht, Hasengitter und steifem Zementmörtel gebaut. Das wird etwa zwei Wochen dauern. Der Tank hat eine runde Form, um das effizienteste Volumen-Kosten-Verhältnis zu erreichen.

Phase 3:

In der letzten Phase wird das Verteilungssystem gebaut, um das Wasser zu den einzelnen Häusern zu leiten, wo jede Familie einen galvanisierten Wasserhahn aus Metal bekommt. Aufgrund der Größe der Gemeinde wird der Bau des Verteilungssystem 3 Wochen dauern.

Training und Nachbereitung:

Während der Bauphase ernennt die Gemeinde ein Komitee, das die Wartung des Wassersystems nach der Fertigstellung übernimmt. Wir werden eng mit diesem Komitee zusammenarbeiten, um zu gewährleisten, dass die Verantwortlichen zur Wartung des Systems ohne fremde Hilfe in der Lage sein werden, damit keine Abhängigkeiten entstehen. Sie bekommen von uns grundlegende Werkzeuge und Ersatzteile. Etwa 6 Monate nach Fertigstellung des Systems besuchen wir die Gemeinde, um mit dem Wasserkomitee zu sprechen und die Funktion bzw. eventuelle Probleme des Wassersystems zu bewerten.

Wir hoffen auf Eure Unterstützung, damit Kiptik dieses Projekt verwirklichen kann.

Vielen Dank,

O.M.,
Koordinator vor Ort in Chiapas.
KIPTIK, Chiapas, Mexico.
März 2005.